Geben wir unsere Macht nicht an jene ab, die uns informieren…

Bonjour an alle, die das Ferment der neuen Welt sind.
Dieses Jahr beginnt in Frankreich mit einem Mordanschlag, der das Leben mehrerer Personen des Teams von Charlie Hebdo gekostet hat. Viele von uns waren betroffen vom Tod dieser emblematischen Figuren, die gewisse Leute in engen Zusammenhang mit der Meinungsfreiheit setzen.
Diese Tat ist unerhört, wie jedes andere Massaker, wie jeder andere Krieg oder terroristische Handlung, die die Gemüter schockieren, denn die Opfer sind die Akteure, die den Preis für politische Pläne zahlen, von denen sie ja niemals die Nutzniesser sind. Zum Beispiel die Bürgermassaker in Tripolis oder in Aleppo…, die weniger Entrüstung hervorgerufen haben als das, was in unserer Haupstadt passiert ist…
Was die Pressefreiheit betrifft und auf die Gefahr hin, einige zu schockieren, schlage ich euch vor, den Dokumentarfilm „Die neuen Wachhunde“ von Serge Halimi anzusehen, damit ihr euch ein Bild zu diesem Thema machen könnt. Andererseits, und auch wenn Frankreich für lange Zeit als ein Land der Meinungsfreiheit angesehen wurde, ist es offensichtlich, dass die Schlinge sich mit jedem Tag mehr zuzieht. Befassen Sie sich mit dem letzten freiheitsbedrohenden Dekret n° 2014-1576  vom 24. Dezember 2014, wo es in Bezug auf den administrativen Datenzugang zu den Verbindungen, um die totale Internetüberwachung geht, unter dem Vorwand, eine bessere Sicherheit zu gewährleisten. Ihr wisst, wovon ich spreche.
Manche glauben, dass diese Attentate von Jihadisten begangen werden, andere äussern die Meinung, dass es sich um Manipulationen handelt, um Bürgerkriege zu provozieren…
Ich möchte mich weder den politischen Graubereichen einordnen, die unbestechbar sein sollten, noch mich mit Emotionen überfluten lassen, die von jenen provoziert und geschürt werden, die es sich zur Gewohnheit gemacht haben, uns zu manipulieren und fehlzuinformieren.
Was sollte man sich zu diesem professionell ausgeführten Attentat denken mit Mördern, die ihren Identitätsausweis in einem Auto liegen lassen und präzisieren, dass sie für die „Al-Quaida im Jemen“ arbeiten? Was soll man von der Tatsache halten, dass dieses Attentat nur wenige Tage nach dem Frankreich für die Anerkennung Palästinas als eigenständigen Staat stimmte und nach dem der Präsident die Aufhebung der Sanktionen gegen die russische Bedrohung verlangte?
Der gewaltsame Tod dieser Menschen macht mich traurig, aber ich stelle mir folgenden Frage: wem sind diese Attentate und die dadurch geschürten Emotionen von Nutzen?
Ich überlasse euch die gesamte Verantwortung für die Antwort und wünsche euch von ganzem Herzen, euer Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: « den Beitrag für eine neue Welt », abseits jeglicher Polemik und unkontrollierter Emotionen.
Geben wir unsere Macht nicht an jene ab, die uns informieren, oder vielmehr, uns offiziell fehlinformieren.
Von Herzen,
Anne Givaudan