Worte eines Auswanderers

Brüder und Schwestern der Erde, ich grüsse euch.
Auf Wunsch meiner grossen Brüder und Schwestern der Sonne komme ich zu euch, um meine Erfahrung mit euch zu teilen.
Ich komme von einem Planeten ausserhalb eures Sonnensystems, der nicht mehr existiert. Ich bin das, was einige von euch einen Auswanderer nennen würden… der von Planet zu Planet wandert ohne jemals Ruhe zu finden! Wir lebten vor langer Zeit in einer Welt grosser Schönheit, aber unsere Seelen nahmen das kaum mehr wahr, denn wonach wir in erster Linie verlangten, war etwas ganz anderes…
Unsere wissenschaftlichsten Geister, zu denen ich zählte, versuchten, den Durst der Bewohner dieses Planeten zu stillen. Sie strebten danach, aus dem Menschen einen Gott zu machen. Keinen liebenden Gott, dessen Macht aus dem Herzen seines Wesens gekommen wäre, sondern einen durch seine Wissenschaft und seine Technologie mächtigen Gott. Wir schafften es, den Tod zu besiegen, die Krankheit und die vergehende Zeit. Wir kreierten raffinierte Roboter, die einen jeden in seinen gewöhnlichen Aufgaben begleiteten, aber auch in jenen weniger gewöhnlichen seiner Wahl. Alles schien perfekt, aber das Glück fehlte völlig in den Blicken, sodass ich am Ende von Zweifel befallen wurde.
Niemand stellte das, was mir zunehmend als ein Scheinglück erschien, in Frage. Bis zu dem Augenblick, wo die Zeit selbst sich modifizierte. Obwohl wir imstande waren, die Klimaverhältnisse unmittelbar zu beherrschen, kam es zu klimatischen Störungen dort wo wir dachten, alles stünde unter unserer Lenkung. Darüber hinaus begann der Planet, um den wir uns nicht mehr kümmerten, zu sterben… immer mehr Wüsten ersetzten die pflanzlichen Oberflächen, nach und nach verschwand unter unseren machtlosen Blicken die Schönheit und die Atmung unseres Planeten.
Wir hatten das Wesentliche vergessen, während der Aussatz wie ein heisser Hauch unaufhaltsam vorrückte und sich über alles auf seinem Durchzug legte. Die Pflanzen starben vor unseren Augen, die Tiere verschwanden, ohne dass wir etwas dagegen tun konnten.
Im Blick meines Volkes sah ich die Angst! Angst vor Krankheit, Angst vor dem Tod.
Da verstand ich mit einem Schlag, als ob ein Schleier vor meinen Augen entfernt worden wäre: Ich verstand, dass diese Macht, die wir ausserhalb von uns suchten, im Grunde in uns selbst schon vorhanden war. Es hätte genügt, die seit allzu langer Zeit vorgeschobenen Riegel zu öffnen. Wir hatten überall gesucht, ausser an dem einzigen Ort, der uns das gleiche Wissen mit einer Erhebung des Bewusstseins hätte geben können. Wir waren aufgerufen, ins Zentrum unseres Wesens zu tauchen.
Es war zu spät und während unser Planet explodierte und ein Spiegel der Dürre unserer Herzen zu werden schien, gingen wir zu Hunderten und Tausenden in den Tod. Die Planeten akzeptierten, einen Teil derer aufzunehmen, die in der Galaxie zu Nomaden geworden waren.
Wenn ich so zu euch spreche, so deshalb, weil heute ein Teil von euch von dem, was den Menschen scheinbar unbesiegbar machen kann, verleitet ist. Nichts ist ohne Erhebung der Seele jemals unbesiegbar… ihr würdet nur mächtige Roboter sein aber nicht mehr.
Euer Planet braucht euch jetzt! Die leuchtende und schützende Schichte, die eure Erde umgibt, wird an bestimmten Orten zunehmend poröser.
Meine Brüder und Schwestern der Sterne, die vor sehr langer Zeit diesen Schutz angelegt haben, können ihn heute nicht alleine erhalten. Geld und Macht scheinen euren Planeten zu beherrschen, aber das ist nur eine Illusion, denn es gibt heute Wesen auf eurer Erde, die wirken, um das leuchtende Netz um euren Planeten herum wiederherzustellen. Auch sie brauchen eure Hilfe. Jeder von euch kann dazu beitragen, um dieses Netz wieder herzustellen, dessen Fäden, dort wo Angst und Trauer herrschen, überstrapaziert sind.
Seht darin nicht eine weitere Einschränkung. Ihr könnt einfach täglich einen Gedanken der Dankbarkeit für eure Erde haben, oder meditieren*, um sie leuchtend zu visualisieren. Aber das Wichtigste wird die Kohärenz zwischen euren Gedanken, Worten und Handlungen sein.
Eure Brüder und Schwester der Sonne haben das volle Vertrauen in euch. Sie wünschen nicht, euch durch mein Zeugnis zu erschrecken, sondern vielmehr, euch in euren Handlungen zu stärken. Ihr könnt ganz einfach durch euer Strahlen helfen.
Alles liegt bei euch, seid euch dessen sicher. Diese Gewissheit wird eurer Erde in ihrer Passage, die auch die eure ist, helfen.
Wie lieben euch und mit ihnen grüssen wir euch.

* ich dachte an die Meditation der Pusteblume, die ich demnächst wieder auf die   
  Webseite geben werde.